AUSMISTEN IST SCHRECKLICH …

für mich dann.

Und für meinen Mann.

Und für uns zusammen…

Es soll Minimalisten geben, die es gerne machen.

Wir nicht.

Ich beneide sie! ❤️

Minimalisten, die in kürzester Zeit ihren Besitz auf ein Minimum reduzieren, wow fantastisch. 😍

Wir haben Jahre dafür gebraucht! 🙄

Ja, es ist VIEL LEICHTER, als am Anfang unseres minimalistischen Lebens…

Keine Frage!

Aber für uns ist es immer noch sehr schwer…

Wie ist es für Dich, fällt Dir es leicht oder schwer zu minimalisieren?

Hier kommt eine Ausmistgeschichte von uns:

Der Tag hat eigentlich ganz gut angefangen.

Es ist Feiertag.

Wir haben beide frei.

Es ist richtig kalt und bedeckt.

Also der ideale Tag zum minimalisieren!

Darum hatte mein Mann diese glorreiche Idee: 🙄

„He, schlechtes Wetter. Es ist nichts zu tun. Wir könnten Mal wieder den Keller ausmisten. Weil der nächste Umzug kommt bestimmt.“

„Super Idee! Machen wir!“

„Ach, das wird jetzt ja sicher einfach!“

Dachten wir!!! …

FALSCH GEDACHT!!!

Gut ist, dass unsere Gehirne vergessen, wie schwer und schrecklich es für uns sparsame Gesellen ist, Dinge auszusortieren.

Das Gehirn ist ein wunderbarer Apparat, der unangenehme Momente im Nachhinein beschönigt!

Irgendwie dachte ich: wir haben schon um mindestens 80 % reduziert, wir wissen ja wie es geht!

Trotzdem hängen in unseren Köpfen komische, ätzende Gedanken wie Kaugummi!

Oder wurden diese Gedanken in unseren Gehirnen nicht eher mit einem superextra megastarkem Spezial Kleber festgeleimt?

Deren Werbesprüche lauten: 😫

„Das werden Sie sicher noch brauchen, werfen Sie es bloß nicht weg!“

„Das war sooooo teuer, das kann auf keinen Fall weg!“

(Auch wenn es schon ewig rumliegt und Staub fängt!)

„Wer den Pfennig nicht ehrt, der ist des Geldes nicht wert!“

Kennst Du das? Hast Du solche Gedanken in Deinem Kopf?

ABER zum Glück, setzen sich immer mehr neu erlernte Gedanken durch:

„Das steht jetzt mindestens ein Jahr im Keller! Du hast es nicht gebraucht und nicht einmal daran gedacht! Jetzt kann es wirklich weg!“ 🎉

„Du zahlst für Stauraum Deiner Dinge ganz viel Geld! Wenn Du sie nicht weg tust, dann kannst Du nie in ein Tiny house oder ein Miniappartement ziehen! Also sei ehrlich!“ 🥰

„Okay, es war ein Fehlkauf, das bedeutet aber nicht, dass ich ihn behalten muss! Jedes Mal, wenn ich ihn anschaue werde ich an meine falsche Entscheidung erinnert! Doof, aber es kann weg!“

Wir haben genau 60 Minuten gebraucht um ALLES durchzusortieren!

ALLES was im Keller steht.

Boah, ich bin soooooo stolz auf uns, früher hätten wir ewig dafür gebraucht!

Wahrscheinlich eine Woche… oder mehr, mit mehreren Wutausbrüchen, mancher Träne (meinerseits) oder Ablenkungsstrategien!

Wir haben zwei große Kisten aussortiert, mehr steht da nicht mehr.

Schwierig war es, mich von zwei Töpfen zu trennen (Teuer!).

Wir haben zwei, die wir verwenden und die zwei im Keller haben wir nicht vermisst.

Also weg!

Genauso wie Ersatzbesteck.

Ist jetzt weg!

Eine Orangensaftpresse. Wir essen Orangen nur noch ganz, wozu dann eine Presse?

Weg!

Einen Teigroller (wir backen keine Plätzchen oder Pizza mehr).

Weg!

Mein indisches Kochbuch, das ich 1989 erworben habe.

Ich liebe indisches essen, habe aber ehrlich gesagt nur ein Gericht daraus gekocht, es hatte eher sentimentalen Wert.

Weg!

Eine Kabelrolle, mit extra langem Kabel. In einem großen Haus super, in einer 55 qm Wohnung eher unnötig!

Weg!

Super cool war, dass wir noch ein paar Teller gefunden haben!

Bei uns in letzter Zeit einiges zu Bruch gegangen, nicht wegen Wutausbrüchen oder so, sondern einfach: Hopsa, Mist, kaputt, deswegen konnten die wieder in die Wohnung!

Ich wusste übrigens nicht mehr, dass wir die Teller noch hatten.

Ich bin so dankbar, dass mein Mann und ich die gleiche Meinung vertreten!

Wir unterstützen uns gegenseitig!

Ich will mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich es sein muss unterschiedliche Meinung beim ausmisten zu haben!

Wie ist es bei Dir? Bekommst Du Unterstützung beim aussortieren?

Oder stemmst Du alles alleine?

Oder wirst Du sogar daran gehindert, Deine Besitztümer zu minimieren?

Ich erlebte diese 60 Minuten des Ausmistens als puren Stress.

Ich wurde genervt und ungemütlich.

Ich bin wirklich erstaunt, dass ich immer noch so viel Stress dabei fühle!

Die aussortierten Dinge müssen sofort weg!

In eine Gratis-Kiste an die Straße!

Sonnst will ich ALLES wieder zurückhaben, obwohl das natürlich unsinnig ist.

Ich weiß aus Erfahrung, dass ich diesen Besitz NICHT vermissen werde.

Schön war, dass ein netter Nachbar, der gerade in ein großes Haus zieht, die Kabelrolle mitgenommen hat und sie somit gute Verwendung findet.

Mein Mann hat mich gerade daran erinnert, wie viel Geld wir gespart haben, weil wir jetzt in einer kleineren, gut isolierten Wohnung wohnen.

Pro Jahr, haben wir im Gegensatz zu unserer vorigen Bremer 70 qm Wohnung, ungefähr 3000 Euro gespart.

Das ist in den zwei Jahren, seitdem wir da wohnen, 6000 Euro!

Irgendwie verbessert sich meine Laune gerade ungemein!

Wir haben uns gerade dazu entschlossen eine Flasche Wein aufzumachen und unsere Veränderung zu feiern!

Ich sage nur: „Prooooost!“

Stößt Du auch manches Mal auf Deine (minimalistischen) Erfolge an?

Bist Du mega Stolz auf Dich Selbst?

Ich habe mir die Gratis-Kiste nochmals angeschaut.

Ich freue mich über alles: WAS NICHT MEHR DA IST!

P.S. Von diesem Bild besitzen wir noch genau EIN Spiele! Wir spielen es wirklich gerne! Ich verspreche hiermit hoch und heilig! Bei uns wird NIE wieder ein Schrank so aussehen wie dieser!!! Ich schwöre!!!

P.P.S. Was ich geschworen habe, habe ich auch gehalten! Vier Jahre später haben wir 90 % unseres Besitzes minimalisiert, sind von Bremen nach Bamberg gezogen, erst in eine 70 qm und jetzt in einer 30 qm Wohnung. Ehrlich ist ehrlich, wenn wir nicht soooooooo stark aussortiert hätten, dann würden unsere Dinge und wir nie und nimmer in 30 qm passen! Wir sind glücklich und dankbar über alle Veränderungen, wie schwer sie auch waren!

5 Gedanken zu “AUSMISTEN IST SCHRECKLICH …

  1. Avatar von Yvonne
    Yvonne sagt:

    Also von der Kabelrolle trenne ich mich nicht. Die hat sentimentalen Wert. Die Blicke der Nachbarn wie ich im Hinterhof mein Auto staubsauge, werde ich nicht vergessen. Ich habe die Kabeltrommel aus dem Fenster meiner Wohnung abgeseilt und den Staubsauger angesteckt. Auf so eine Idee kam noch keiner.
    Jetzt habe ich kein Auto mehr und keine Wohnung im ersten sondern im 4. Stock, aber die Kabeltrommel leihe ich gerne dem Nachbarn, wenn er in der Garage werkelt und uns mit einen schönen Hinterhofgarten eine hüsche Aussicht dafür spendiert.
    Spiele aussortieren? Das geht nicht! Ich bin ein Spielkind. OK Kinderspiele ab 3-6 Jahre können weg, alles andere bleibt.
    Nächsten Monat habe ich ein paar Tage Urlaub, mal sehen, was rausfliegt.

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    1. Avatar von minimalismusentspannt
      minimalismusentspannt sagt:

      Liebe Yvonne, das ist ja super cool und innovativ die Kabelrolle abzuseilen! Am WE stehen ja oft Reihen bei den Autoreinigungsanlagen! Dinge zu verleihen ist sowieso super! Wir haben früher ganz viele Spieleabende gemacht, und hoffen hier in Bamberg wieder eine Gruppe zu finden! Allerdings finde ich, viele Spiele kannten wir dann so gut, dass die Strategien klar waren und wir sie nicht mehr gespielt haben. Viel Glück beim weiteren aussortieren, Liebe Grüße von Maren

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  2. Avatar von Closed Account
    thorstenrohwederfreenetde sagt:

    Super, ist bei uns ähnlich. Es dauert(e) Jahre und hält noch immer an. Zum Glück haben wir keinen Keller , Stauraum mit Verstecken jedoch genug. Stolz auf jedes Teil das geht, meine Frau habe ich infiziert 😉

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